1. und 2. Tag: Von Algeciras über die Straße von Gibraltar in die „blaue Stadt” Chefchauen
Nach der Landung in Malaga und dem Transfer zum Hotel in Algeciras erleben wir die ersten Hotelübernachtung, vorerst noch auf europäischem Boden. Unsere Motorräder und das große Gepäck stehen
schon für uns bereit.
Am Dienstagmorgen nach dem Frühstück: Abfahrt zum Fährhafen Algeciras, Fähre nach Tanger Med, Einreiseformalitäten nach Marokko und die ersten Meter auf afrikanischen Boden. Unser Tagesziel: die
„blaue Stadt“ Chefchaouen. Unser Hotel, das Dar Echchaouen liegt malerisch am Hang des Rif-Gebirges, direkt bei der mittelalterlichen Altstadt. Ein Rundgang durch die blauen Gassen und Treppen,
mit all den kleinen Geschäften, Kaffees, Moscheen und Plätzen ist ein Erlebnis, das man nie vergisst. Das Hotel verteilt sich auf mehrere kleine Gebäude, verbunden mit Treppen, Terrassen und
einem schönen Pool.
3., 4. und 5. Tag: Durchs Rif-Gebirge nach Midelt und weiter nach Merzouga zu den Dünen des Erg Chebbi
Die Wüste ruft: Am 3. Tag geht‘s dürchs Rif-Gebirge und den Mittleren Atlas nach Midelt - 400 km sind das, die uns schon in die südmarrokanische Steppe führen. Hotel, duschen, gut essen ...
Am nächsten Morgen rennen uns nur noch rund 280 Kilometer vom Erg Chebbi, Marokkos sandigem Anteil an der Sahara mit seinen ca. 150 Meter hohen Sanddünen. In Errachidia durchqueren wir die erste
richtige Wüstenstadt.
Weiter über Erfoud durch die Oase Rissani und schon bald können wir in der Ferne die hohen Dünenkämme des Erg Chebbi sehen.
Bei Merzouga zweigt die, zugegeben unbefestigte, zwei Kilometer lange Zufahrt zu unserem Saharahotel Tombouctou ab.
Im Kasbah-Stil zum Teil aus gestampften Lehm gebaut, brauchen wir dennoch auf keinen Komfort zu verzichten: Tolles Restaurant, schöne klimatisierte Zimmer, großer Pool, ringsherum Dattelpalmen
und direkt hinter dem Hotel laden die höchsten Sanddünen Marokkos zu einem Abendspaziergang beim Sonnenuntergang ein.
Am nächsten Morgen lassen wir es erst mal ruhig angehen: Wer will, kann sein Moped heute stehen lassen. Relaxen ist angesagt oder eine Jeepsafari in die Wüste, oder ein Kamelritt durch die Dünen
oder ein fauler Tag am Pool. Vielleicht auch ein kleiner Abstecher auf der Landstraße zu den Oasen Erfoud und Rissani. Oooooder aber ..... eine Umrundung des Dünengürtels des Erg Chebbi mit dem
eigenen Moped, also praktisch hintenrum entlang der algerischen Grenze. Das erfordert erstens ein bisschen Fahrpraxis im Gelände und am besten eine Enduro. Im Prinzip ist das fast alles Schotter
mit ein paar kleineren Sanddurchfahrten. Geländereifen sind nicht unbedingt nötig, die beiden Tourguides haben das schon mehrmals ohne solche geschafft und helfen gerne durch schwierige
Abschnitte. Besonders weit ist es auch nicht, höchstens um die 70 Kilometer alles in allen. 10 Liter Sprit, 1 Flasche Wasser, genügend Motivation reichen für dieses echte Wüstenerlebnis aus. Am
Start war schließlich eine Gruppe von 12 Teilnehmern.
6. und 7. Tag: Zum Hohen Atlas – Erlebnis Todra- und Dadesschlucht
Zum Fuß des Hohen Atlas sind es nur 250 Kilometer. Ein relaxter Ritt über Rissani durch die Wüsten und Steppen Südmarokkos und schon sind wir am Nachmittag in Boumalne Dades am Eingang der
gleichnamigen Schlucht. Unser Hotel, das Xaluca Dades, ist komplett schwarzafrikanisch eingerichtet mit Statuen, Masken und Naturstein. Original
Safarifeeling! Es hat ein tolles Abend- und Frühstücks-Büfett und einen herrlichen Pool mit Aussicht über die Stadt und die dahinter liegenden bis zu 3000 Meter hohen Berge – grandios.
Die beiden Schluchten Dades und Todra gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Marokkos – das gehen wir gleich am nächsten Morgen an! Der Eingang der Dadesschlucht liegt direkt hinter der
Stadt Boumalne. Nach spektakulären 50 Kilometern entlang des Flusseskommen wir an jene atemberaubenden Serpentinen, die in jedem Reiseführer abgebildet sind. Fast senkrecht schraubt sich die
Straße hinauf nach Tidrite, wo jeder ordentliche Reisende ins strategisch genial gelegene Café geht, seinen Kaffee trinkt und dann ausdauernd hinab in die Schucht fotografiert.
Zurück nach Boulmane und 50 Kilometer weiter nach Tinherir zur Todraschlucht, die an ihrer engsten Stelle zwischen den hunderte von Metern aufragenden Felswänden gerade noch Platz lässt für den
Todrafluss und eine einspurige Durchfahrt für Fahrzeuge. Danach noch ein Stück das Tal hinauf zu den Höhen des Atlas - eine der spektakulärsten Bergstraßen mit Suuuper-Aussicht und grandiosen
Canons. Oooooder ... obenrum über die Passstrecken hinüber zur Todra-Schlucht. Dort oben gibt es dann aber nur noch Schotterpisten, mit Enduro-Erfahrung ist es aber kein Problem. Mal sehen, ob
sich eine Gruppe für diesen Ritt findet. Am Abend genießen wir noch einmal den Komfort, den Pool, die leckere Küche und die Ruhe im Xaluca, denn in den nächsten Tagen ist es vorbei mit der Stille
des Südens.
8., 9., 10., 11. und 12. Tag: Über den Pass Tizi n‘Test nach Marrakech, dann über Rabat zurück nach Algeciras
Heute sind 320 kilometer angesagt. Hinauf zum 2093 Meter hohen Tizi n‘Test Pass. Und dann zur turbulenten Großstadt Marrakech. Durch den heftigen Stadtverkehr müssen wir die Gruppen dicht
beisammen halten – einfach nicht irre machen lassen von Taxifahrern, lebensmüden Rollerfahrern, pfeifenden Polizisten und selbsternannten Fremdenführern. Bald darauf sind wir wieder in
einer Oase der Ruhe, unseren Luxushotel nahe dem Stadtzentrum.
Taxis sind billig und bringen einen zügig zu den zentralen Sehenswürdigkeiten von Marrakech. So kann man noch am gleichen Abend einen Abstecher ins turbulente Nachtleben am Djemaa el Fna machen:
Inmitten des Orients fühlt man sich, sobald man den Platz betritt. Abends werden in Windeseile dutzende von Garküchen aufgebaut. Wagen, die fein säuberlich aufgehäuftes Trockenobst und Nüsse
anbieten, frisch gepressten Orangensaft oder auch gegrillte Schafsköpfe, gekochte Schnecken und sonstiges Getier. Schrille Musik ertönt, Gaukler, Schlangenbeschwörer, Frauen malen Henna-Tattoos
auf Touristenhände ...
Am nächsten Morgen erkunden wir, wenn gewünscht mit einem extra engagierten einheimischen Führer, das Weltkulturerbe der Medina von Marrakech. In den Souks der Medina fertigen Handwerker Kessel,
Kerzenständer, Laternen, Tabletts, Teekannen, Vasen an. Die Bazare sind von oben bis unten voll unterschiedlichster bunter Waren. Dort türmen sich appetitliches Gebäck, gefüllte Hörnchen,
Datteltörtchen... Hier sitzen reihenweise Männer in Djellabahs an mechanischen Nähmaschinen. Dort stapelt sich weiche Wolle; da wird ein Glas heißer Pfefferminztee eingeschenkt. Wenn‘s einem zu
viel wird – das Hotel ist nicht weit. Wer‘s lieber mag, kann ein paar Stunden am Pool relaxen und sich am Abend noch einmal ins Getümmel stürzen.
Denn der nächste Tag führt uns über 500 km Autobahn nach Norden. In Larache erholen wir uns im echt luxuriösen Hotel, um am nächsten Morgen im 140 km entfernten Tanger wieder die Fähre nach
Algeciras zu erreichen. Schon von weitem grüßt der Felsen von Gibraltar - Europa hat uns wieder.
Noch eine Nacht im andalusischen Hotel ... dann bleibt uns noch der Flug nach Hause.
Alles in allem ein wunderbares Erlebnis!