Sonntag abends vom Mont Blanc heimgekommen, 2 Tage schnell das Nötigste erledigt und gleich wieder rauf aufs Moped und ab Richtung Lago Maggiore, eigentlich Lago d‘Orta. Erstmal durch die Vogesen
nach Lucelle. Diesmal weitgehend ohne Regen, dafür gab‘s aber einen solchen Sturm, dass wir die Route des Crêtes streichen mussten. Schon weiter unten war der Wald übersät mit abgebrochenen
Ästen, Laub, Tannennadeln ...
Einen verspäteten Teilnehmer hole ich noch schnell bei Neuenburg am Rhein ab, während Alfred den Rest der Gruppe sicher zum Hotel geleitete. Im Petit Kohlberg war unser Bett fast noch warm vom
letzten Sonntag (war aber ein anderes Zimmer), 4-Gänge-Menü klasse wie immer.
Am nächten Morgen: Regen, es hat geschüttet! Das Regenradar sagt gottseidank, dass wir uns ganz am Rand eines kleinen Regengebietes befinden und es gleich vorbei ist. Also Autobahn-Pickerl
auggepappt, ab uff Basel, Autobahn Richtung Zürich und hin zum geilen Gotthardpass. Nur leider hat das was mit dem Regenradar nicht gestimmt. Das hat aus allen Löchern gepisst bis kurz vor dem
Ziel. Pause in der Gotthard-Raststätte ... tropftropf ... und die Entscheidung, den Tunnel zu benutzen. Ein weiser Entschluss, bis zur Hotelankunft in Orta San Giulio war das mit Abstand der
wärmste und trockenste Teil der Fahrt - immerhin 17 km bei bis zu 30 Grad Wärme.
Am nächsten Morgen: Sonne! Wunderbare Aussicht über den See. Rundfahrt über Domodossola nach Re mit seiner für ein Ministädtchen gigantisch überdimensionierten Kathedrale. Einfach riiiiesig das
Ding. Weiter über Ascona und Locarno in die Berge östlich des Lago Maggiore auf kleinsten Bergsträßchen auf und ab - fast schon zu viel des Guten - fast alles im 1. und 2. Gang. Dann Seeufer,
Fähre zur Westseite, nochmal Bergkraxeln und dann unser Hotel La Bussola, ein Bierle auf der Terrasse, zwei, drei ...
Der nächste Tag war Pässetag: Simplon (2005 m) bei schönem Wetter, aber der Herbst naht, das waren dort oben mal grade 3 Grad. Da überlegt man, ob die nächste Pfütze aus Wasser besteht oder ob
das schon Eis ist. Runter nach Brig und gleich wieder rauf zum Furkapass. Mittagspäuschen mit echter Dampf-Zahnradbahn und dann das Kurvenkarusell zur Passhöhe. Hinten runter nach Andermatt und
dann 1 1/2 Stunden Autobahn bis kurz vor Basel. Links rüber Richtung Westen und „Überraschung“ - tolle Jura-Landschaft mit Felsen, Schluchten, Burgen und ganz wenig Verkehr. Das Abendmenü im
Kohlberg ist halt echt klasse. Obwohl das Hotel knackevoll war, hat uns Elisabeth perfekt bedient. Danke!
Danke auch an Mérie, dass sie schon wieder aufs Motorradfahren schmerzlich verzichtet hat und unsere Schminkköfferchen zum Hotel kutschiert hat!
Sonntags bei schönem Wetter in die Vogesen, Alpenblick vom Grand Ballon. Route des Crêtes, Col du Donon, Mittagspause und Abschlussessen im NoName (Gnickschuss) in Neulauterburg, meiner Heimat in
den letzten 14 Jahren.
Alle (!) Teilnehmer waren routinierte Motorradfahrer zwischen so um die 28 und 65. Eine harmonische Truppe. Von der luxuriösen BMW RT, über eine Oldtimer Suzuki bis zu meinem 48 PS-Muli reichte
die Spannweite. Nette Leute. Im nächsten Jahr knöpfen wir uns auf jeden Fall nochmal diesen französischen und schweizer Jura vor. Und Marokko. Und die Alpen ... die Vogesen sowieso ... Bis dann!